Wahrnehmung

“Ich glaube nur, was ich sehe”, sagen manche. Die Naturwissenschaft lehrt uns, es ist andersherum: “Ich sehe nur, was ich glaube.” Es ist nämlich eine Frage der Wahrnehmung, was zu mir durchdringt. Also eine Frage, was ich für wahr nehme.

Und wie schaue ich heute so in die Welt? Sehe ich nur all die Kälte, Not und Kummer, Streit und Gewalt … oder sehe ich Gottes Lächeln, den Engel im Supermarkt, die barmherzige Nächste? Ich will immer wieder genau hinsehen, damit ich das Gute heute nicht übersehe.

Engel

Im Gottesdienst in Bornim wurde Maja getauft. Mit einem Taufspruch, der auch uns Erwachsene bewegt, der Wunsch und die Zuversicht aus Psalm 91 Vers 11:

Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

Wie kann ich mir das Vorstellen? Zum Verständnis dieses Pslamverses hilft mir der Holzengel auf dem Foto.

Ostersonntag

Jesus ist auferstanden.
Auferstanden?
Er ist wahrhaftig auferstanden!
Gott macht einen Neuanfang.

Ich fühle mich
selbst
wieder lebendig.

Ich bin voller Hoffnung,
dass auch über mich
der Tod nicht das letzte Wort hat.

Ich wende mich dem Leben zu.
Ich bin Hoffnungsträger.

Karsamstag

Zwischenzeit.
Das Grab ist verschlossen,
alle Hoffnung gestorben,
und die Trauer ist dunkel und schwer.

Die Freunde Jesu tragen sie.
Ausweglosigkeit,
Lähmung,
Ohnmacht …
Gibt es wirklich ein Danach?

Ich teile das Gefühl der Ausweglosigkeit.
Ich stelle mich
zu den Frauen und Männern
und bin selbst
in meiner Trauer
nicht abseits oder allein.

Karfreitag

Ich erinnere mich,
Jesus ist einen schweren Weg gegangen
einen Kreuzweg.

Jesus weiß, wie das ist,
verzweifelt,
leer,
am Ende
zu sein.

Es ist nicht einfach,
mich dieser Dunkelheit zu stellen,
aber ich weiß, dass es richtig ist.

Ich stelle mich
und werde erleben,
dass ich durch die Dunkelheit
zum Licht finden kann.