Die Krise durch Covid-19 ist in vieler Hinsicht eine Herausforderungen, aber auch ein Brennglas, das bestehende Probleme in unseren Kirchengemeinden deutlicher zeigt.
In diesem Artikel entfalte ich einige grundsätzliche Überlegungen, wie wir zu einer mittel- und langfristigen Strategie kommen, um jetzt zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen.
Kirchengemeinde leben …
… mit und nach Covid 19
Die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen wurden über den 19. April zunächst bis Anfang Mai verlängert, sollen aber schrittweise gelockert werden. Je länger je mehr sehnen wir uns nach Normalität und vermissen die vertrauten Rituale aus unserem Gemeindeleben. Wir ahnen aber auch, dass es kein einfaches zurück und weiter so wie früher geben kann.
Zunächst muss der Infektionsschutz aufrechterhalten bleiben und in all unsere Überlegungen zum Gemeindeleben eingebunden werden. Dazu müssen soziale und wirtschaftliche Nachwirkungen aufgearbeitet werden. Das bedeutet weitere Achsamkeit und Veränderungsbereitschaft für uns als Kirchengemeinde.
» Dazu ein paar erste Gedanken und Anregungen.
Kirchengemeinde anders am 16.03
SARS-CoV-2 fordert uns heraus aus guten und geschätzten Gewohnheiten. Vieles müssen wir eine Zeitlang lassen und können neue Wege finden.
Die Gottesdienste und Gemeindegruppen finden derzeit nicht mehr als öffentliche Versammlung vor Ort statt, aber soziale Gemeinschaft, Glaube, Unterstützung können stattfinden – nur eben anders.
Visitation in der Kirchengemeinde Lieme
Zum Auftakt der Visitation haben wir Gottesdienst gefeiert. In der Predigt geht es um die Herausforderungen an uns als Kirche in dieser Zeit, notwendige Transformationen und wie uns Philipper 2, 5-7 dabei ermutigt.
Eine Anmerkung:
In der Predigt sage ich: “Kirche mit und für die Unkirchlichen sein“.
Im Kontext der Predigt meine ich mit “unkirchlich” zunächst einmal Christ*Innen und Kirchenmitglieder, die selten oder gar nicht in unsere Institution kommen. Mit und auch für sie möchte ich Orte der Begegnungen gestalten, Symbole und Rituale suchen, die wir teilen können, und die uns verbinden … ohne, dass andere so werden müssen wie ich selbst.
“Himmlische Weltverbesserer”, die noch nie Mitglied der Kirche waren oder in einer anderen Religion aus Liebe handeln, sind dabei willkommen, sollen aber nicht vereinnahmt werden.
Als Kirche sind wir von Christus beauftragt zu Menschen zu gehen und von unseren Gotteserfahrungen zu erzählen. Als Institution möchten wir auch Mitglieder werben. Aber Kirche und auch Mitgliedschaft braucht immer wieder neue Ausdrucksformen und eine bunte Vielfalt an Möglichkeiten der Beteiligung.