Erntedank – Mehr als nur volle Körbe

Zum Erntedankfest schmücken wir unsere Kirche mit Erntegaben. Wir freuen uns über Kürbisse, Äpfel und Brot. Und wir danken Gott dafür und auch den Menschen, die in der Landwirtschaft oder im Lebensmittelhandel für uns arbeiten.
Aber dieses Fest ist mehr als nur eine Feier der Feldfrüchte. Es ist eine tiefe Einladung, innezuhalten und uns bewusst zu machen: Wofür bin ich heute, in diesem Moment, wirklich dankbar?

Ich habe mir in der Vorbereitung auf diesen Gottesdienst einmal angeschaut, wofür Familien heute laut einer Umfrage, die in dieser Wortwolke sichtbar wird, dankbar sind. Und die Ergebnisse berühren mich zutiefst, gerade weil sie so nah an unserem Alltag sind.

Das Fundament des Lebens

Schau mal: Ganz groß und zentral steht das Wort Gesundheit. Wie oft haben wir in unserem Alter schon erlebt, wie schnell sich das Blatt wenden kann? Deshalb ist die Gesundheit, die wir haben – die eigene und die unserer Lieben – ein großes Geschenk und Ermöglichung für so viel anderes. Direkt daneben leuchtet Familie. Das ist der Ort, an dem wir Freude erleben, an dem wir Liebe spüren und uns geborgen fühlen. Und eng damit verbunden: ein Dach über dem Kopf und ein warmes Bett. Das sind keine Luxusgüter, das ist die Sicherheit, die wir oft als selbstverständlich hinnehmen, die aber in dieser Welt so kostbar ist.

Die kleinen, wichtigen Dinge

Die Wortwolke zeigt aber auch viele Dinge, die uns im Alltag oft entgehen:

  • Der Genuss von einem leckeren Kaffee oder einem guten Essen mit Freunden wird ganz konkret genannt.
  • Wenig Sorgen zu haben. Was für ein Segen!
  • Tolle Freunde und Gemeinschaft, die uns tragen.
  • Schlaf – die einfache Erholung, die uns Kraft gibt.
  • Die Möglichkeit, Wünsche wünschen und Pläne schmieden zu dürfen.

All diese scheinbar kleinen Dinge sind, wenn du sie zusammenzählst, ein riesiges Glück. Sie zeigen: Dankbarkeit wächst im Konkreten.

Der weite Blick: Sorge um die Welt

Einige Begriffe in der Wolke gehen über unser privates Glück hinaus und erinnern uns an unsere Verantwortung:

  • Frieden in unserem Land – wie wichtig ist uns das angesichts der Nachrichtenlage!
  • Leben in Sicherheit und der Verweis auf das Artikel 1 Grundgesetz zeigen, dass wir dankbar sind für die Stabilität und die Werte, auf denen unser Land fußt.
  • Der ökologische Anbau deutet darauf hin, dass die Sorge um die Schöpfung und eine gesunde Umwelt heute Teil unserer Dankbarkeit ist.

Gottes Geschenk an uns

Was uns als Christen eint: Über allem steht der Glaube. Er ist der Anker, der uns Optimismus schenkt, der uns Halt gibt, wenn die Gesundheit wackelt oder die Sorgen doch größer werden. Er lehrt uns, dass alles, wofür wir heute dankbar sind – von der freien Zeit bis zur tollen Familie – ein Geschenk ist. Ein Geschenk, das wir nicht verdienen müssen, sondern das uns aus Liebe gegeben wird.

Heute Abend beim Essen, bei deiner Tasse Kaffee oder wenn du ins warme Bett schlüpfst: Halt einen Moment inne und sprich ein stilles Dankgebet. Für die Ernte vom Feld und auch die Ernte in deinem Leben. Für die Menschen, die es dir ermöglichen, und für die Gnade, die uns geschenkt ist.

Und du? Was ist dein ganz persönliches größtes Geschenk, wofür du in dieser Woche dankbar warst?

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