Kirchengemeinde leben …

… mit und nach Covid 19

Die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen wurden über den 19. April zunächst bis Anfang Mai verlängert, sollen aber schrittweise gelockert werden. Je länger je mehr sehnen wir uns nach Normalität und vermissen die vertrauten Rituale aus unserem Gemeindeleben. Wir ahnen aber auch, dass es kein einfaches zurück und weiter so wie früher geben kann.
Zunächst muss der Infektionsschutz aufrechterhalten bleiben und in all unsere Überlegungen zum Gemeindeleben eingebunden werden. Dazu müssen soziale und wirtschaftliche Nachwirkungen aufgearbeitet werden. Das bedeutet weitere Achsamkeit und Veränderungsbereitschaft für uns als Kirchengemeinde.
» Dazu ein paar erste Gedanken und Anregungen.

Kirche in der Cloud

Gedanken und Strategien zur digitalen Alltagsarbeit in Kirchengemeinde und Pfarramt.

Die Arbeit am und mit dem PC, Laptop, Tablet und Smartphone ist selbstverständlich geworden. Und je mehr wir so arbeiten, desto mehr Daten und Dateien fallen an. Damit steigt das Bedürfnis die Daten dabei zu haben: am Schreibtisch, im Gemeindebüro, an Sitzungsorten und Unterwegs.

Durch das Web und den immer besseren Zugang per WLAN und Freifunk ist die Lösung dafür ein Online-Datenspeicher – die Cloud.

Amazon macht eben damit mehr Umsatz, als mit seinem Web-Shop. (Und auch der nutzt ja die Cloud). Kostenlose Angebote wie die Dropbox, Google Drive, Microsoft OneDrive, die E-Post Cloud, Free Hidrive von Strato und jetzt auch Amazon Drive haben zwei Nachteile:
Wir vertrauen unsere Daten profitorientierten Firmen an, oft mit Datenschutzgesetzen nach amerikanischem Interessen und auch die Sicherheit der Daten während der Übertragung entspricht zumeist nicht unseren Sicherheitsansprüchen gemäß der DSGVO. Für Sitzungsprotokolle und Adressenlisten blieb bislang eigentlich nur die Papierform.

Eine kostenarme und datenschutzkonforme Lösung bietet die Nextcloud . Unsere Landeskirche hat nun dazu eine eigene Anpassung eingerichtet und stellt sie allen lippischen Kirchengemeinden und Mitarbeitenden zur Verfügung – die Kirchencloud.

Das Angebot ist wunderbar. Um es nutzen zu können sind aber nicht nur ein paar technische Herausforderungen zu meistern, sondern müssen Arbeitsabläufe umgestellt werden und Standards mit allen Beteiligten vereinbart und eingeübt werden.

Das ist nicht nur eine organisatorische Aufgabe. Die Art, wie wir Informationen teilen und ob wir von einander wissen, beeinflußt unser Mitteinander. Darum sehe ich in der Einführung der Kirchencloud auch einen Anlass, über die gewohnten Strukturen der Kommunikation in unserer Gemeinde nachzudenken. Sie ist eine Chance, die Kommunikation untereinander und mit Mitgliedern und Interessierten zu verbessern und damit eine Hilfe und Unterstützung für den Gemeindeaufbau.

Videoanleitungen zum praktischen Arbeiten mit der Kirchencloud (Nextcloud)

Kirchenmitgliedschaft stärken

Klar möchte Kirche, dass Menschen sich in ihr Wohlfühlen, Mitglied werden und bleiben. Die Mitgliedschaftentwicklung laut der EKD-Statistik ist deshalb beunruhigend. Wenn viele Menschen sich abwenden, ist die Frage dringlich, wie wir als Kirche darauf reagieren.

Erik Flügge hat dazu bemerkenswerte Thesen veröffentlicht, die zur Auseinandersetzung enladen und im Netz kontrovers diskutiert wurden. [ Thesen für eine stabiliere Kirche ]
Ein Beitrag von Philipp Greifenstein stellt dazu die Fragen in den Mittelpunkt: “Wozu treibt uns das Evangelium heute an?” [ Da muss man doch was tun!? ]

Ob Kirche relevant und einladend ist, entscheidet sich an vielen Faktoren. Was wir tun und wie wir es tun aber auch, was wir glauben und wie wir es kommunizieren. Es ist immer wieder notwendig zu fragen:
Was interessiert, berührt, erfüllt, begeistert uns … und dann auch: Wie können wir davon erzählen, es mit anderen teilen, andere inspirieren? Wenn Kommunikation gelingt, ergänzt sich beides und verbindet Menschen.

Leider misslingt das viel zu oft. Und regelmäßig wird die Ursache im Wie gesucht. Kirche soll es dann besser machen und deshalb moderner, schneller, multimedialer kommunizieren.
Aber oft ist es der Inhalt selbst, der vom Gegenüber nicht gewollt, gebraucht, gesucht wird.
Ein Vergleich hat mir eingeleuchtet: “Der Metzger kann hervorragendes Fleisch anbieten, den Veganer wird es nicht interessieren. Und keiner hat etwas falsch gemacht!
Es liegt nicht nur am Wie, wenn Menschen aus der Kirche austreten oder erst gar nicht kommen.
Ob Kirche überzeugt, misst sich auch daran, was wir glauben. Und das ist oft missverständlich, Sagen umwoben, von Vorurteilen verdeckt, hinter Worthülsen verschleiert oder auch umstritten.
Aber an den Inhalte entscheidet sich, ob christlicher Glaube für uns selbst relevant ist und wir anderen davon erzählen können.

Ich habe eine kleine Liste mit grundlegenden Inhalten erstellt und versuche alltagstaugliche Worte dafür zu finden: