Es ist eine Denksportaufgabe: Kann ich mit neun Streichhölzern drei Quadrate legen, wofür ich scheinbar zehn bräuchte?
Versuch macht klug und nach einigem rumprobieren, finde ich keine Lösung. Der eine Streichholz fehlt einfach. Und nun?
Immerhin komme ich auf eine Notlösung. Wo genaugenommen vier Rechtecke liegen, kann ich auch drei Quadrate sehen.
Nur schade, dass ich dabei immer je ein Streichholz übersehen oder wegdenken muss.
Reformierte Theologie will das nicht. Theologie soll Gott denken, nix hinzu- und nix wegdenken, sondern mit klarem Verstand wissen und verstehen, was ich glaube. Und das geht. Eine Lehre, die man glauben muss, ist doof. Gott zu denken, gibt mir zwar machmal knifflige Aufgaben auf, aber dafür habe ich ja meinen Verstand.
Und das Rätsel mit den Streichhölzern kann man lösen. Wie?
Stell dir einen Würfel vor. Und stell dir vor, du betrachtest ihn leicht seitlich von oben. Na, was siehst du? Genau, drei Seiten des Würfels mit seinen drei quadratischen Flächen.
Aber die Streichhölzer liegen doch flach auf dem Tisch. Ich habe keinen Würfel vor mir, sondern eine Platte mit zwei Dimensionen.
Das Problem kennen auch jene, die malen. Sie wollen die dreidimensionale Welt auf die zwei Dimensionen einer Leinwand bringen und sie nutzen dafür die Perspektive. Mit den Streichhölzern sieht das so aus:
Tatsächlich kann ich so von Gott sprechen, dass meine Worte und Begriffe über meine Alltagsdimensionen hinausweisen. Ich kann ja auch davon reden, was sich nicht anfassen oder fotografieren lässt. In Vergleichen, Gleichnissen und Erzählungen kann ich beschreiben, was größer ist, als das Vordergründige.
Und schließlich rechnet sogar die Physik mit mehr als den üblichen vier Dimensionen.
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Credoweg:
Erlebnisausstellung für Theologie