Ohne Motiv braucht es keine Aufnahme
Alles Können, das beste Licht und alle technische Ausstattung nützen nichts, wenn du kein Motiv hast. Eigentlich sind überall Motive da und genau deshalb werden sie leicht übersehen. Um das, was einfach da ist, als Motiv zu erkennen, muss ich es als etwas Eigenständiges wahrnehmen.
Das, worin sich etwas unterscheidet, macht es zum Motiv. Es kann eine Emotion oder Stimmung sein, eine Abweichung vom Standard, ein ungewöhnlicher Blickwinkel, die Form oder Farbe, ein Moment in einem Spiel oder der Geschichte …
Typische Motive
werden typischerweise in Genres erfasst.
Das hat gute Gründe: Wer sich häufiger mit typischen Motiven beschäftigt, lernt sie besser kennen, wird sie leichter erkennen und besser aufnehmen können:
- die Landschaft in einem besonderen Licht oder ein Detail daraus
- ein Gebäude in seiner Bedeutung oder Wirkung
- eine Situation aus dem öffentlichen Leben oder einem privaten Moment
- das Portrait eines Menschen, das einen Charakterzug zeigt oder ihn in seiner Lebenswelt
- ein Moment bei einer Feier oder im Leben von Menschen
- ein Moment beim Sport
- das Aussehen oder Verhalten eines Tieres aus der Distanz / wildlife
- extreme Nahaufnahmen und Makro
- (… Beauty und Mode, Reproduktion und Dokumentation, Produkt oder Modellbau, …)
Manchmal ist es der Ort selbst, der zum Motiv wird. Aber es lohnt sich, auch für ein Motiv eine interessante Location zu suchen oder zu gestalten. Ein spannendes Umfeld wird Interesse wecken.
Wähle zunächst einen Bereich / Genre aus, mit dem du dich intensiver auseinandersetzt. Und dann experimentiere mit schönen oder ungewöhnlichen, jedenfalls unterschiedlichen Orten für dein Motiv.
Oft sind es typische Situationen, die du im Foto festhalten möchtest.
- Die Landschaft, in der du wanderst,
- dein Kind zuhause beim Spielen,
- deine Katze auf dem Sofa,
- ein Vogel im Flug oder an deiner Fütterungsstelle,
- deine Freunde auf dem Fußballplatz
- …
All diese Motive und Situationen stellen unterschiedliche Herausforderungen an dein Können und deine Ausrüstung.
Lass dich auf eine Situation wirklich ein, in der du gerne fotografieren möchtest. Übe an dem Motiv in dieser Situation durch Wiederholung: dein Auge für das Licht, die Wahl eines Objektivs, die Einstellungen der Kamera, die Variationen beim Bildaufbau … so wirst du dich und dein gesamtes Können weiterentwickeln.
Die passende Ausstattung
Nach dem Erkennen des Motivs, brauchst du die passende Ausstattung und das Können, es aufzunehmen. Du brauchst das passende Objektiv, eine Kamera und typisches Zubehör.
Die Bedeutung der Objektive als ein limitierender Faktor wird anfangs unterschätzt. Was nicht im Objektiv sichtbar ist, kannst du nicht mit der Kamera aufnehmen. Dabei ist zum Beispiel die Brennweite aber auch dein Standpunkt für den Bildausschnitt relevant. Das Objektiv ist auch ein gestaltender Faktor. Die Blende beeinflusst die Tiefen(un)schärfe und die damit verbundene Freistellung deines Motives, erzeugt einen Look und verändert die Bildwirkung.
Für deine Motivwahl hat die Auswahl des Objektivs eine wichtige Bedeutung.
» Erfolgsfaktor 4
Eine Kamera ist ursprünglich nur eine schwarze Kammer mit Loch und später ein Objektivhalter mit Aufnahmemedium und regelbarer Verschlusszeit. In der heutigen Fotografie sind der Sensor, der Prozessor mit der Software und der Autofokus von besonderer Bedeutung.
Kameras bieten dir für dein typisches Motiv unterschiedliche Unterstützung, schränken dich aber weniger ein, wie das Objektiv.
» Erfolgsfaktor 5
Manches Zubehör ist unverzichtbar: ein Akku mit Ladegerät, eine Speicherkarte mit Lesegerät oder Datenkabel, Transportmöglichkeiten seien es Gurt, Tasche, Rucksack …
Anderes Zubehör hängt sehr vom Einsatzzweck und deinem Motiv ab wie ein Stativ, Reflektoren, Blitz oder Scheinwerfer …
» Erfolgsfaktor 3 und 10
Wähle dein Objektiv, die Kamera und dein Zubehör nach dem Bereich / Genre bzw. der typischen Situation aus, mit dem du dich jetzt schwerpunktmäßig beschäftigen möchtest.
Theologische Einsicht
“… wunderbar sind deine Werke, dass erkennt meine Seele.” Die Bibel Psalm 139 Vers 14b.
Klar wussten die Psalmbeter, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist in der Welt. Manchmal verstellen uns die Schattenseiten der Welt den Blick für das Wunderbare. Es ist eben eine Aufgabe, meinen Blick offen zu halten und zu erkennen, was trotzdem wunderbar ist.