Fotografie und Videografie hat eine handwerklich, technische Seite. Helligkeit und Kontrast (wie auch Schärfe und Unschärfebereiche) müssen beachtet werden. Dabei geht es um die Grundvoraussetzungen für ein Bild. Ein Fehler in diesem Bereich (zer-)stört dein Bild und macht es (meistens) unbrauchbar.
In der Kamera ist ein Belichtungsmesser eingebaut. Im Sucher oder Display der Kamera wird eine kleine Leiste von -3 bis 0 bis +3 angezeigt. Steht die Anzeige genau bei 0 gilt das Foto als „richtig“ belichtet.
Die meisten Kameras können auch ein Histogramm anzeigen. Es ist aber ziemlich schwer, es in der Praxis zu deuten. Ein Bild gilt als gut belichtet, wenn du vermeidest, dass die Werte links oder rechts übersteuern. Also weder in hellen Bereichen „ausbrennen“ = überbelichtet, noch in den dunklen Bereichen „absaufen“ = unterbelichtet sind.
Viel Weiß im Bild durch Schnee oder eine helle Wolkendecke irritieren die Belichtungsmessung in deiner Kamera. Sie versucht immer einen mittleren Grauwert zu ermitteln, der als ausreichend hell gilt. Du kannst dann mit der Belichtungskorrektur die Belichtungsmessung nach oben (oder unten) anpassen.
Die Programmautomatik kann dir die Belichtungsarbeit abnehmen. Sie macht ein korrektes Bild, aber wählt dazu immer Mittelwerte. Doch auch ein korrektes Bild sollte Akzente setzen und einen Aspekt hervorheben, ohne die Balance zu verlieren. Dazu ist es wichtig, dass du die gegenseitigen Abhängigkeiten von dem Belichtungsdreieck Blende, Belichtungszeit und ISO verstehst und beachtest.
Blende
Sie steuert zu allererst die Lichtmenge. Je größer die Blende (kleine Blenden-Zahl), desto mehr Licht kommt durch und du kannst eine kürzere Belichtungszeit wählen. Du bezahlst dafür mit einem kleineren Bereich an Tiefenschärfe.
Belichtungszeit
Die Belichtungszeit (Verschlusszeit) korrespondiert direkt mit der Blende. Je weniger Licht du hast, desto länger musst du belichten. Du bezahlst dafür mit Bewegungsunschärfe oder noch schlimmer mit Verwackeln. Bei fließendem Wasser kann eine Bewegungsunschärfe erwünscht sein. Mit einer lange Belichtungszeit von 1/1 Sekunde machst du die Strömung sichtbar. Dagegen wird mit einer sehr kurzen Verschlusszeit von 1/2000, die Bewegung eingefroren und die Wassertropfen sichtbar.
ISO
ISO ist ein international genormter Wert der International Organisation for Standardisation. An der analogen Kamera stand er für den Grad der Lichtempfindlichkeit der chemischen Filme. Standard war ISO 100 (gebräuchlich aber auch 50, 200 bzw. 400). Bei der digitalen Fotografie gibt es nur eine echte Empfindlichkeit des Sensors (meist ISO 100). Du kannst aber Werte wählen bis 6.400, 32.000 oder höher. Dann wird die echte Lichtmenge, die auf den Sensor fällt, digital hochgerechnet. ( Gerechnet! – Nicht elektronisch nachverstärkt, wie oft behauptet wird.*) So kannst du auch in der Dämmerung noch bei offener Blende und kurzer Belichtungszeit fotografieren. Du bezahlst dafür aber mit Bildrauschen. Das bedeutet Farbflächen werden flau und körnig. Praktikabel sind ISO-Werte von 100, 200, 400, 800 bei modernen Kameras evtl. auch mehr. Jede Verdoppelung des Wertes entspricht einem Blenden oder Belichtungsschritt.
Es ist sehr praktisch, wenn du in der Kamera für den ISO einen Automatikbereich z.B. von 100-800 einstellen kannst und dich dann nur um das Verhältnis von Blende und Verschlusszeit kümmern musst. Aber im Notfall ist ein körniges Bild mit ISO 32000 besser als gar kein Bild.
*Anmerkung: In einem Fotopodcast habe ich gelernt, dass die ISO-Einstellung in modernen Kameras nur mathematisch Licht hereinrechnet und damit immer auch das Grundrauschen verstärkt wird und zwar schon in der RAW-Datei. Willst du ein ausgabefertiges JPG-Foto machen, dann nutze das ISO, um dein Bild aufzuhellen, nachdem du Blende und Belichtung ausgereizt hast. Willst oder wirst du dein Bild aber am PC nachbearbeiten mit Lightroom oder einem anderen Programm, halte den ISO-Wert bewusst niedrig. Die Software rechnet das Bild rauscharmer heller als jede aktuelle Kamera. Link zu Krolop&Gerst: Die Sensorstrecke Kap. 18
Zwickmühle
Willst du den Bereich der Tiefenschärfe bewusst groß halten, kann es sein, dass du zu wenig Licht hast und du das Bild verwackelst, weil deine Belichtungszeit zu lang gewählt werden muss. Oder du hast zu viel Licht: Die Belichtungszeit ist dann so kurz, dass jede Bewegung eingefroren wird und deshalb unnatürlich wirkt.
Für beide Fälle gibt es Zubehör. Z.B. einen Blitz oder LED-Licht bzw. einen Graufilter.
Theologische Einsicht
“Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.” Die Bibel: Prediger Kapitel 4, Vers 12
Aus “gemeinsam” kann gute “Gemeinde” werden. Im Team kommt es auf die Balance, das gute Miteinander an. Da hat jede/r eine Bedeutung.